Enklise / Proklise
spontane Wechselphänomene
beide entstanden im [Mhd.], Enklise immer noch aktiv
Im [Mhd.] ziehen sich manchmal zwei Wörter zusammen, häufig unter Kürzung von einem von ihnen (z.B. aufz - auf daz, zer - ze/zu der, (ich) willn - will n(icht), (ich) enmac - n(icht) macs. Das Morphem 'n' zeigt dabei die Negation an. Das häufig und überall verwendete Wort 'nicht' ist überraschenderweise auch ein zusammengesetztes Wort: nämlich aus 'n' + 'iht' ('iht' bedeutet 'etwas' => wörtlich übersetzt bedeutet 'nicht' das 'Gegenteil von etwas (Existierendem)'). Wenn sich das zusammengezogene Wort nach hinten lehnt, handelt es sich um Enklise, und wenn nach vorne - um Proklise.
Enklisedas 'schwache' Wort lehnt sich zurück |
Proklisedas 'schwache' Wort lehnt sich nach vorne |
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ichn will | ich + n + will | ich enwill |
ichn kann | ich + n + kann | ich enkann |
ern mac | er + n + mac | er enmac |
aufz - auf daz | auf + daz | |
deist | das + ist |
- Präpositionen - beim, zer, aufz, am;
- Artikel - beim, zer, aufz, am;
- Verben - enmac, enkan, enwill;
- Personalpronomen - ichn, ern, sine;
- Partikel - ern, ichn, enmac, enkan, enwill, sine.