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[Mhd.] Auslautverhärtung

spontanes Wechselphänomen des Konsonantismus
entstanden im [Mhd.], in der Mündlichkeit immer noch aktiv

Dieses Phänomen hat seinen Ursprung - wie der Name bereits verrät, im [Mittelhochdeutschen].
Obwohl seine ersten Aktivitäten also knapp 700 Jahre zurückliegen, ist es bis heute - wenn auch nur in der Mündlichkeit - immer noch aktiv.

Bei der Auslautverhärtung wird der letzte Laut im Wort (Auslaut) verhärtet, sprich: verliert seine Stimmhaftigkeit. Der Laut 's' ist im Wort 'lesen' stimmhaft und im Wort 'lassen' dagegen stimmlos. Im Folgenden - die drei betroffenen Konsonanten:

lîbes b>p lîp (Achtung: im modernen Deutsch schreiben wir Leib, sprechen jedoch [ˈlaɪ̯p] mit einem 'p' aus.)
leides d>t leit
tages g>k tac
Laute, die sich nicht unmittelbar am Ende des Wortes befinden, werden nicht verhärtet. In [Mhd.] Beispielen 'tages' / 'tac' ist der Laut 'g' innerhalb des Wortes geschützt und wird zu einem 'c' (ausgesprochen [k]) verhärtet, erst wenn er sich im Auslaut befindet.

Im heutigen Deutsch sprechen wir die Verschlusslaute genau so aus, wie sie im [Mhd.] geschrieben wurden:
z.B.
Tag - agsp. [ˈtaːk], Tages - agsp. [ˈtaːɡəs]
Wald - agsp. [ˈvalt], Waldes - agsp. [ˈvaldɛs] usw.
Dagegen beim Schreiben benutzen wir zur Vereinheitlichung der Sprache für beide Wörter den Buchstaben 'g'.

siehe mehr

Weddige 2003: S.13

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