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Morphologie

Die Morphologie beschäftigt sich mit den kleinsten "bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache" - den Morphemen (Weddige 2003: S.42). Diese können unterschiedlich lang sein, haben aber jeweils immer entweder eine Bedeutung (lexikalische - ) oder eine Funktion (grammatische Morpheme).
Das Wort 'lernen' besteht aus zwei Morphemen: lern- und -en:

  1. lern- beinhaltet eine eigene Bedeutung und ist daher lexikalisch;
  2. -en dagegen erfüllt in diesem bestimmten Wort nur die Funktion, ein Verb zu bilden und dessen Infinitiv-Endung darzustellen. Es kann aber auch für die Pluralbildung u.m. benutzt werden und ist ein grammatisches Morphem.

Sowohl die lexikalischen, als auch die grammatischen Morpheme teilen sich ihrerseits in zwei Untergruppen ein: die freien und die gebundenen.
  1. Freie Morpheme können alleine als Wort auftreten;
  2. die gebundenen dagegen erst in Verbindung mit anderen Morphemen oder Wörtern.
lexikalisch grammatisch
frei gebunden frei gebunden
Haus, grün, schlank wohn-, nies-, sprech-
Erst mit der Verbendung -en können diese Verbstämme alleine als Wort auftreten.
in, mit, zwischen -in, -chen, -ung
Die Morpheme können zwar Wörter bilden (lern-en), oder sogar selber ein eigenständiges Wort sein (Deutsch), aber die Grenzen des Wortes müssen nicht immer mit denen der Morpheme übereinstimmen.
Z.B. im Wort 'Freizeit' liegen zwei Morpheme: 'frei' (Adj., lexikalisch, frei) und 'Zeit' (Subst., lexikalisch, frei) und zwei Wörter vor. Dagegen im Wort 'Verbindung' haben wir drei Morpheme: ver- (grammatisch, gebunden), bind- (lex., geb.) und -ung (gramm., geb.) und nur ein Wort.
Hierarchisch gesehen positionieren sich die Wörter oberhalb der Morpheme.


Morphologie der älteren Sprachstufen

Unter dem Gesichtspunkt der historischen Sprachwissenschaft unteresucht die Morphologie die verschiedenen Morpheme und ihre Eigenschaften inn einer jeweiligen Sprachstufe und konzentriert sich dabei auf die (starken und schwachen) Verben, sowie die Nomina.

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